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Das 30-Tage-Experiment (Woche #2) & Veganes Ofengemüse mit Kräutertofu


Zunächst einmal möchte ich einfach mal "Danke" sagen! Vielen Dank für eure vielen positiven Kommentare und Nachrichten zum ersten ausführlichen Wochenbericht und dem Blogevent generell. Ihr könnt' euch gar nicht denken, wie wichtig mir eure Meinung ist. Bei so viel lobender Resonanz habe ich dann also auch keine Angst, dass euch der zweite Wochenbericht vielleicht zu lang werden könnte - ihr seid fleißige Leser, das durfte ich feststellen :) Wie auch schon in der vergangenen Woche (klick!), werde ich euch ein bisschen über meine Eindrücke und Erfahrungen in der zweiten veganen Woche berichten und am Ende ein kleines Rezept mit auf den Weg geben. Heute gibt es das erste herzhafte vegane Rezept während des Blogevents und ich kann euch verraten, dass sich auch Franzi am Sonntag an eine deftige Mahlzeit gewagt hat.

Die vegane Woche #2 - Alles halb so wild!

Während mein letzter Eintrag sich ja noch laß wie der verzweifelte Hilferuf einer Süchtigen in der Entzugsklinik, kann ich euch heute beruhigen: der Entzug war pünktlich nach der ersten Woche ausgestanden. Ich habe ja nie einen Hehl daraus gemacht, dass mich die ein oder andere Situation in der ersten Woche vor eine richtige Herausforderung stellte. Das kam vor allem daher, dass ich innerhalb der ersten sieben Tage vor allem das Gefühl hatte, auf etwas zu verzichten. Ständig schwirrte mir im Kopf 'Du darfst dies nicht, du darfst das nicht'. Dieses Verzichtsgefühl ist ein richtiger Fiesling. Es weckt nämlich Begehrlichkeiten. In der zweiten Woche war damit aber Schluss. Der Körper gewöhnt sich an die Ernährungsumstellung und verlangt kaum noch, was er vorher einmal bekommen hatte. Aber auch man selbst und die eigenen Gewohnheiten stellen sich auf die neuen Begebenheiten ein. Während der erste Woche waren wir quasi rund um die Uhr mit Ausprobieren, Ingredienzientabellen Studieren und Nachlesen beschäftigt. Das legt sich ab der zweiten Woche und es schleicht sich eine angenehme Routine ein. Nach spätestens sieben Tagen wussten wir eigentlich recht gut, was wir essen konnten und was nicht, wodurch man tierische Produkte ersetzen kann und auf was man achten musste.


Wenn man sich erst einmal einen Grundstock jener tierfreien Lebensmittel für den täglichen Bedarf zugelegt hat und weiß, wo man die besten Produkte einkaufen kann, entspannt das die ganze Situation. Ganz allmählich nimmt man die neue Ernährung als selbstverständlich wahr. In unserer Woche #2 wussten wir zum Beispiel ganz genau, in welchen Läden wir welche Produkte bedenkenlos kaufen können. Ganz oben auf unseren Einkaufstouren stehen natürlich Bioläden. Die Auswahl an veganen Produkten ist dort einfach am größten und im Idealfall sind sie sogar gekennzeichnet (das erspart dann das lästige Studieren der Ingredienzientabellen). Obwohl wir auch die Erfahrung gemacht haben, dass es zwischen den großen Biomarkt-Ketten bereits signifikante Unterschiede gibt. So haben wir uns nach und nach auf einen bestimmten Bioladen eingependelt. Da ich ja nun als Studentin nicht gerade Krösus bin, kaufen wir das Ein oder Andere aber auch in Supermärkten und sogar beim Diskounter. Geld spielt meiner Meinung nach nämlich beim Thema vegane Ernährung durchaus eine Rolle. Insgesamt haben sich unsere Ausgaben seit Beginn des Experiments schon deutlich gesteigert. In der ersten Woche habe ich beim Einkauf noch nicht so sehr darauf geachtet, was die Produkte kosten. Es ging schließlich darum, sich erstmal eine gewisse Grundlage zu bilden. Aber ich finde, man kann ruhig mal feststellen, dass besonders vegane Ersatzprodukte wirklich ganz schön kostspielig sind. Um euch einen kleinen Eindruck davon zu vermitteln, habe ich mal einen besonders prägnanten Vergleich angestellt. Über die Milchalternativen und deren horrende Preise habe ich euch ja schon hier (klick!) ein wenig berichtet. Bei ein paar weiteren Artikeln waren die Preisunterschiede aber noch viel, viel größer. So zum Beispiel bei veganer Schokoladencreme. Ich bin ja absolut kein Freund von Nussnugatcreme. Das Fleischfresserchen (das keins mehr ist) schmiert sich aber gern mal Nutella aufs Brot. Also schauten wir uns nach einer Alternative um. Die günstigste davon wiegt 350 g und kostet gut 5 €. Mannoman! Ich weiß ja nicht, ob es an meinem schmalen Studentenbudget liegt, aber ich finde das ganz schön deftig. Was denkt ihr? Obendrein rümpfte Monsieur nach Probieren die Nase und meinte mäkelig: "Dunkle Schokolade schmeckt jetzt nicht sooo supi!". Ja prima, irgendjemand Interesse an 350 g veganer Schokoladecreme? ;)

Herzlich Willkommen, Herr Kohldampf!

Übrigens durften wir bis ungefähr zur Mitte der zweiten Woche einen neuen Begleiter an unserer Seite begrüßen: ständigen Kohldampf. Während wir uns vorrangig von Gemüse ernährten, hatten wir binnen weniger Stunden wieder Hunger. Das war irgendwie eine merkwürdige Erfahrung, denn wir kamen uns zwischenzeitlich schon richtig verfressen vor. Eine ganz normale Portion wirkte nur ungefähr halb so lange vor wie gewohnt. Nun bin ich wahrlich keine Biologin und kenne mich mit dem menschlichen Stoffwechsel nicht besonders gut aus. Wenn mir jemand dieses Phänomen mit fundiertem Fachwissen erklären kann, würde ich mich riesig freuen. Ich könnte mir verschiedene Gründe für dieses schnell nachlassende Sättigungsgefühl vorstellen.
Zum Beispiel ist es tatsächlich so, dass Gemüse als Hauptbestandteil der täglichen Ernährung subjektiv irgendwie sättigender ist. Ich esse kleinere Portionen und fühle mich satt. Scheinbar trickst einen der Magen da aber ein bisschen aus, denn eins-fix-drei hat er das Grünzeug verdaut und verlangt nach mehr. Ich weiß wirklich nicht, auf welchen Stoffwechselprozessen, Körperreaktionen oder Enzymen das vielleicht liegen könnte. Aber die Erfahrung des schnell wiederkehrenden Hungergefühls haben wir beide gemacht. Nicht selten saßen wir uns in unserer zweiten Woche gegenüber, schmunzelten und wussten - obwohl niemand etwas gesagt hatte - da war er wieder, der Herr Kohldampf! Etwa ab Mitte der zweiten veganen Woche ließ dieses Phänomen jedoch deutlich nach. Ich bin der Meinung, dass wir uns ab diesem Zeitpunkt nicht viel anders ernährten. Also musste sich der Körper wieder einmal mit irgendetwas abgefunden und es für den neuen Standart verbucht haben.

Und nun noch fix das Rezept für dieses schnelle und super leckere Ofengemüsen mit Tofu.

Wir brauchen neben einem mit Backpapier ausgelegten Backblech:

ca. 1 kg kleine Kartoffeln 
1 große Zucchini
250 g Cocktailtomaten
175 g Tofu mit Kräutern
Olivenöl
1 EL frischen Thymian
1 EL frischen Rosmarin
Salz + Pfeffer

Der Ofen wird auf 200 °C vorgeheizt! Zunächst werden die Kartoffeln gründlich gewaschen und samt Schale gewürfelt. Anschließend verfahrt ihr ebenso mit der Zucchini und den Tomaten, die ihr ein Mal in der Mitte halbieren solltet. Nun verteilt ihr die Gemüsewürfel gleichmäßig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech und beträufelt sie großzügig mit gutem Olivenöl. Anschließend werden die Kräuter über das Gemüse gegeben. Nun schiebt ihr das Ganze für ca. 20 Minuten auf mittlerer Schiene in den Ofen. Anschließend gebt ihr den Tofu, der vorher in feine Streifen geschnitten wurde, über das Ofengemüse und verfrachtet das Blech abermals für ca. 20 Minuten in den Ofen. Fertig! Dieses Gericht ist die Geheimwaffe für die typischen "Schnell mal essen machen"- Situation und schmeckt prima.

Alles Liebe, eure Anne

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