In Zeiten der digitalen Kommunikation kommt der gute alte Schriftverkehr meiner Meinung nach viel zu kurz. Wann schreibt man schon einen Brief oder eine Karte? Das Höchste der Gefühle sind doch computerverfasste Behördenbriefe oder Urlaubskarten. Und Letzteres ist für viele auch nur ein notwendiges Übel (ich denke da nur an mein Bruderherz, der zu seiner Verteidigung wegen fehlender Karten früher nach Klassenfahrten steif und fest behauptete, es hätte auf ganz Fehmarn weit und breit keinen einzigen Briefkasten gegeben). Wie oft kommt es noch vor, dass man einen Stift zur Hand nimmt und einige persönliche Zeilen zu Papier bringt? Und dass man dabei eine selbstgebastelte Karte zur Hand nimmt - fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich bin bekennende Karten- und Briefschreiberin! Dankesworte für Geschenke und Glückwünsche formuliere ich gern in handschriftlichen Briefen. Die Karten aus dem Urlaub beschreibe ich in kleinster Schrift mit ganzen Romanen. Zu Feiertagen gibt es nicht selten selbstgestaltete Karten. Ich finde, es zeugt von Wertschätzung, wenn man sich die Mühe macht und einige nette Worte persönlich zu Papier bringt. Das ist so viel schöner als die 160 Zeichen einer SMS!
Das Karten Basteln habe ich mir damals bei meiner Mama abgeschaut. Sie war und ist die unangefochtene Kartenbastelgroßmeisterin. Ihre Kreationen waren oft viel zu schade, um sie ein Mal gelesen in die Schublade oder den Schrank zu verbannen. Ach noch etwas: Karten oder Briefe wegzuwerfen, ist für mich ein absolutes Tabu! Ich sammle sie feinsäuberlich in einem großen Korb und es ist immer eine schöne Erinnerung an liebe Menschen und nette Worte! Die neuesten Urlaubskarten von Familie und Freunden zieren übrigens noch eine ganze Weile unsere Pinnwand, das macht auch optisch etwas her!
Diese Kartenexemplare sind wirklich leicht nachzugestalten und kommen mit wenig Materialien aus. Trotzdem machen sie optisch etwas her und erfreuen ganz bestimmt jeden, der eine im Briefkasten oder auf einem Geschenk findet.
Wir brauchen:
weiße Kartenrohlinge (ca. 20,5 x 10 cm),
oder man faltete sie sich aus einem 20,5 x 20 cm großen Stück Tonkarton selbst
Zuschnitt aus farbigem Tonkarton (ca. 19 x 9 cm)
kleine Stücke gemusterten Tonkarton (hier kann man wunderbar Reste verarbeiten)
ggf. Stanzer (Schneeflocken und Sterne)
Reliefkleber "Frohe Weihnachten"
Bastelkleber, der durchsichtig trocknet
Nun einfach den Zuschnitt des farbigen Tonkartons - ich habe rot, blau, lila und grün gewählt - mittig auf den Deckel der Karte kleben. Die Häuser und Fahnenwimpel in unterschiedlichen Größen habe ich frei Hand und ohne Vorlage ausgeschnitten. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Wenn man genug beisammen hat, klebt man die Häuschen am unteren Rand des farbigen Rechtecks nebeneinander. Für die Wimpel-Variante: ein ca. 25 cm langes Juteband auf dem Kartendeckel zurechtlegen und die Wimpel nach und nach auf Band und Karton festkleben.
Auf den blauen und grünen Karten habe ich den Himmel zusätzlich mit einigen gestanzten Schneeflocken verziert. Die lilafarbene Karte zieren neben dem Reliefschriftzug ebenfalls gestanzte Sterne und ein kleiner Schlitten mit Rentier. Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen zum Kartenbasteln oder doch wenigstens selbst schreiben inspirieren :) Weil die Karten so herrlich simple herzustellen sind, eignen sie sich auch für Kurzentschlossene, die am 23. Dezember noch schnell eine persönliche Kleinigkeit herzaubern wollen.
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